Vertiefe dein Wissen

Schamanismus

scroll

Schamanismus ist die älteste Weisheitslehre der Welt

Urvölker auf der ganzen Welt verfügten über einzigartige Heilmethoden für Körper und Geist, als auch über spirituelle Weisheiten, die unter dem Begriff Schamanismus zusammengefasst werden können. Doch Schamanismus ist weit mehr. Die älteste Weisheitslehre der Welt überliefert bis heute geheimes, schamanisches Wissen über die immaterielle Anderswelt und lehrt im Einklang mit der Natur und allen Lebewesen zu existieren. Selbst heute tritt Schamanismus in unzähligen Ausprägungen in unzähligen Kulturen auf und wird zum Wohle der Gemeinschaft eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Schamanismus ist die älteste Weisheitslehre, das oftmals nur geheim überlieferte Wissen vieler Völker.

In unserer Welt existiert weit mehr, als man mit bloßem Auge erkennen kann. Vielerorts hat unsere Gesellschaft jedoch das Gespür für die Anderswelt als auch ihre Verbundenheit mit der Natur verloren. Es ist fast so, als hätten wir vergessen, wer wir sind. Als jahrtausendealte Weisheitslehre bewahrt Schamanismus das traditionelle Wissen nativer Urvölker und lehrt Rituale zur Heilung und zur Kontaktaufnahme mit Wesenheiten der immateriellen Welt. Diese Krafttiere und Spirits helfen bei schamanischen Praktiken dabei, die Seele zu heilen oder bieten uns ihren Rat und ihre Unterstützung an. Auch die Verbundenheit zur Natur und das Erkennen unseres Platzes als Teil der Schöpfung spielen eine tragende Rolle eines lebendigen Schamanismus. Es sei jedoch erwähnt, dass es bis heute keine eindeutige wissenschaftliche Definition für den Begriff Schamanismus gibt.

Glaubenssätze des Schamanismus

Wie jede Kultur und jede Gesellschaft anders ist, so unterscheiden sich auch die vielen Variationen und Ausprägungen des Schamanismus weltweit. Es gibt jedoch Gemeinsamkeiten, die sich in allen Schamanismen wiederfinden. So ist Schamanismus immer von einem animistischen Weltbild geprägt. Das bedeutet, dass Schamanen an eine Beseeltheit aller Dinge glauben. Menschen, Tiere, Pflanzen und selbst Steine besitzen eine Seele. Außerdem lehrt Schamanismus, dass es eine immaterielle Welt gibt, in der Geister existieren. Diese Wesenheiten aus der Anderswelt spielen eine wichtige Rolle im Leben von Individuen und im Leben der Gemeinschaft. Sie können sowohl wohlwollend sein als auch böse Absichten verfolgen. Schamanen können mit diesen Geistern kommunizieren, indem sie schamanische Rituale durchführen und dadurch ihren Bewusstseinszustand ändern. Im Schamanismus nennt man diesen veränderten Bewusstseinszustand Trance oder Ekstase. Mithilfe dieser Techniken kann ein Schamane Krankheiten heilen, die von bösen Geistern ausgelöst wurden, aber auch Antworten auf wichtige Fragen erhalten oder gewisse Dinge vorhersehen. Eine weitere Gemeinsamkeit aller Varianten des Schamanismus ist die Fähigkeit von Schamanen Geistführer oder Omen heraufzubeschwören. Darüber hinaus sind Schamanen versiert im Umgang mit Heilkräutern und verfügen über jahrtausendealtes Heilwissen. Die Schamanenausbildung an unserer Akademie besteht aus vier aufeinander aufbauenden Lehrgängen, die wiederum in mehrere Module unterteilt sind. Es ist uns ein besonderes Anliegen unsere Schützlinge auf dem gesamten Weg zu begleiten und dabei zu unterstützen ihr schamanisches Potential zu entwickeln, selbst zwischen den Lehrgängen. Der Einstieg zur Ausbildung mittels Basismodul ist so konzipiert, dass man selbst ohne Vorkenntnisse teilnehmen kann. Durch das Voranschreiten in der Ausbildungskette gewähren wir immer tiefere Einblicke in schamanische Rituale und Heilpraktiken, bis die Teilnehmer selbst schamanische Ausbildungen durchführen dürfen.

Grundlegende Gemeinsamkeiten aller Schamanismen im Überblick

IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten
IACFS Schamanismus - indigene Wandverzierung Tiersymbolik

Etymologie: Die Herkunft des Wortes Schamanismus

Die Bezeichnung Schamane lässt sich bis zu den tungusischen Völkern Sibiriens zurückverfolgen. Dort wurde das Wort einst genutzt, um die Geisterbeschwörer der indogenen Völker zu beschreiben. Es ist jedoch nicht unumstritten, woher das Wort genau stammt und was es bedeutet. Das ursprüngliche Wort „šamán“ – ein ewenkischer Begriff – bezieht sich auf Bewegungen und Gebärden sibirischer Schamanen im Trancezustand und wird mit „jemand, der erhoben ist“ oder „um sich schlagen“ übersetzt. Es gibt jedoch auch die Theorie, das die Bezeichnung Schamane und somit auch das Wort Schamanismus vom manjurischen Verb „sambi“ herrührt, was so viel bedeutet wie „durchschauen“ oder „wissen“, „kennen“. Als Lehnwort wurde der Begriff jedenfalls direkt in andere Sprachen übernommen, ließ sich in Deutschland aber erst ab dem 17. Jahrhundert nachweisen. In Europa tauchte die früheste Darstellung und somit auch das Wort Schamane zum ersten Mal im Buch „Noord en Oost Tataryen“ der niederländischen Forschers Nicolaes Witsen auf, der im Jahre 1692 Russland bereiste. In seinen Schriften berichtete er über die tungusischen Ureinwohner. Der Begriff Schamanismus kann aber auch vom indischen Pali-Wort „śamana“ abgeleitet worden sein. Dieses Wort wurde benutzt, um Asketen oder Bettelmönche zu beschreiben. Zu guter Letzt gibt es auch die Vermutung, dass sich das Wort ursprünglich vom chinesischen Wort für Hexe ableitete – „sha-men“.

Prähistorischer Schamanismus oder Paläoschamanismus

Es gibt unzählige Hinweise und archäologische Funde, die schamanische Praktiken und Glaubensvorstellungen im Paläolithikum (ab ca. 2.5 Millionen Jahre v.u.Z.) belegen. Diese frühzeitige Form wird als prähistorischer Schamanismus bezeichnet (oder als Paläoschamanismus) und bezieht sich auf Funde ritueller Gegenstände und Felsmalereien, die mit schamanischen Praktiken erklärt werden können. Höhlenmalereien auf der ganzen Welt, die Trancezustände darstellen (Mensch-Tier-Mischwesen, sich schüttelnde Personen, Nasenbluten) werden heute mit prähistorischem Schamanismus in Verbindung gebracht. Darum sprechen viele Forscher von einer schamanischen Ur-Religion, aus der alle anderen Glaubensrichtungen, beeinflusst durch Synkretismen, entwachsen sind. Beweisen lässt sich diese Theorie nicht zweifelsfrei, sie ist jedoch mehr als plausibel. Dem Paläoschamanismus setze sich aus einigen Grundvorstellungen zusammen, die man auch in späteren Formen des Schamanismus als tragende Säulen erachtet. Animismus spielte eine große Rolle, wie auch Jagdmagie. Außerdem waren Totemismus und metaphysische Symbolik ebenso tragende Pfeiler prähistorischer Schamanen-Felszeichnungen.
IACFS Schamanismus - Prähistorische Felsmalerei der Neandertaler
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten
IACFS Schamanismus - Animistische Totems - Elementarschamanismus - Anfänge schamanischer Praktiken

Elementarschamanismus: Die Anfänge schamanischer Praktiken

Der Begriff Elementarschamanismus wurde vom deutschen Ethnologen Klaus Müller geprägt. Er kam im Rahmen seiner Forschung zu dem Schluss, dass Schamanismus vor allem in Jägerkulturen bei Fragen der Jagdethik aufkam. Wann immer nomadische Stämme ein Tier bei der Jagd töteten, hielten sie bestimmte Sitten ein, um kein Unheil auf sich zu ziehen. Schamanismus entstand demnach aus den Ritualen der Vergebung und aus Angst vor Bestrafung höherer Mächte. Dies würde auch die ausgeprägten, totemistischen Tierbezüge des Schamanismus erklären. Den Ursprung verortete Müller in Asien, rund 4.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Dieser Elementarschamanismus hat sich über das Festland Asiens bis nach Amerika und Australien ausgebreitet, wobei sich der gelebte Schamanismus der indianischen Völker und jener der Aborigines schon bald davon abspaltete und isoliert weiterentwickelte. Müller geht auch davon aus, dass der Elementarschamanismus der subpolaren Regionen bis heute beinahe unverändert erhalten blieb. Meist wurde der elementare Schamanismus in Sippen praktiziert. Meist wurden Männer von Tiergeistern zum Schamanen berufen und waren auch damit beauftragt den Fortpflanzungserfolg der Gruppe zu gewährleisten.

Schamanismus auf der ganzen Welt: Regionale Variationen und Geschichte

Es ist wichtig, zu verstehen, dass Schamanismus sich nicht auf einen bestimmten geografischen Raum beschränkt. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Ur-Phänomen menschlicher Spiritualität, das in allen Kulturen weltweit zu beobachten ist oder war. Schamanismus zeigt sich lediglich in unterschiedlichen Ausprägungen und Formen, besitzt aber auch unzählige Gemeinsamkeiten, unabhängig von Zeit und Ort. Man geht davon aus, dass schamanische Vorstellungen bereits im paläolitischen Jäger- und Sammlertum zugegen waren. Somit könnte der Schamanismus nicht nur die früheste Form religiösen Glaubens sein, sondern kann als Ur-Religion angesehen werden, die sich in den ursprünglichsten Religionen weltweit verwurzelt sieht. Leider wurde die schamanische Weisheitslehre der alten Naturvölker über die Jahrtausende jedoch von Anhängern unterschiedlicher Glaubensrichtungen systematisch untergraben, so das viel schamanisches Wissen verloren ging.

Schamanismus in Asien:
Sibirischer Animismus und Variationen

Selbst heute vermuten noch einige Forscher die Wiege des Schamanismus in Asien, auch wenn es unzählige Hinweise und Funde gibt, die das offenkundig widerlegen. Einigen kann man sich jedoch darauf, dass Schamanismus ein essentieller Bestandteil aller dort ansässigen Volksreligionen war und Schamanen in vielen Region Asiens von Vertretern anderer Glaubensrichtungen unterdrückt und verfolgt wurden. Auch klar ist, dass sich die geografische Beschaffenheit der unterschiedlichen Regionen Zentralasiens auf die Ausprägungen des asiatischen Schamanismus auswirkten – auf die Rituale, die Mythen und auch auf die Volksreligionen selbst. Tiere nehmen in asiatischen Schamanismen eine tragende Rolle ein und dienen als Führer des Menschen in der Anderswelt, aber auch als Retter oder Totems. In früheren Zeiten wurden Tiere bei schamanischen Ritualen in Asien auch geopfert. Wie in anderen Regionen auch, galt Schamanismus in Asien als Naturreligion, die den Jahreszeiten und der Verbundenheit von Erde, Himmel und Wasser große Bedeutung beimaß. Asiatische Schamanen waren Vermittler zwischen den Welten und traten in Kontakt mit den Ahnen, führten Heilrituale und Weissagungen durch.
IACFS Schamanismus - zwei Rentiere stehen in sibirischer Schneelandschaft
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Traditionelle schamanische Säulen, Sibirien

Klassischer Schamanismus in Sibirien:
Ewenken, Jakuten und andere schamanische Völker

In wissenschaftlichen Kreisen wird der Begriff Schamanismus nicht bloß als Sammelbegriff für alte Weisheitslehren genutzt, sondern bezeichnet Religionen indigener Völker aus Sibirien. Zu diesen schamanischen Völkern zählen die Ewenken, die Samen, die Nenzen, die Jakuten, die Altaier und die Burjaten. Als europäische Forscher bei Forschungsreisen auf diese Stämme trafen, erkannten sie, dass alle von ihnen Schamanen berufen hatten. Diese Religionen wurden mit der Bezeichnung klassischer Schamanismus bedacht, aber häufig auch sibirischer Animismus genannt. Bei sibirische Urvölkern, wie den Chukchis, besetzen Geister Menschen, welche dann die Rolle des Dorfschamanen einnehmen müssen. Als Botschafter vermittelt der auserwählte Schamane zwischen dem Jenseits und dem Diesseits, während er seine Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinschaft nutzt und dabei hilft Krisen abzuwenden. Beim Volk der Burjaten wiederum, weiht ein bereits etablierter Schamane einen anderen einfach ein. Dieses Ritual wird „Shanar“ genannt. Klar ist, dass Schamanismus in Sibirien keineswegs bloß eine frühe Entwicklungsstufe der dortigen Religion ist, sondern ein komplexes, religiöses System.

Alte Aufzeichnungen über Schamanismus in der Mongolei

Einige der ältesten historischen Aufzeichnung über Schamanen und dem Schamanismus stammen aus der Mongolei. Dort wurde ein altes Fundstück aus der zweiten Dynastie Chinas geborgen. Auf Wahrsagerknochen aus der Shang Dynastie – 18. Jahrhundert v.u.Z. bis 11. Jahrhundert v.u.Z. – fand man das mongolische Wort „Böö“ – eine Bezeichnung für ein geistiges Medium oder einen Heiler. In Aufzeichnungen aus der mongolischen Hunnu Dynastie finden sich ebenfalls Hinweise auf Schamanen und Schamaninnen, die unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft einnahmen. Dazu zählten Aufgaben als Regenmacher, Wahrsager, Exorzisten aber auch als wichtige Amtsträger. Die Mongolen hatten darüber hinaus eine klare spirituelle Hierarchie in ihre Gesellschaft implementiert, die auf Schamanen hindeutete. Die „Tngri“ waren die bedeutendsten Götter oder Geistwesen, die lediglich von Schamanen gerufen wurden oder von einflussreichen Führern. Ihr Anführer war Tenger, Gott des Himmels. Es ist nicht genau bekannt, wie viele solcher Wesen es gab. Neben den Göttern gab es noch die „Natigai“ – Erdmütter – als auch Ahnengeister, Wächtergeister und Schutzgeister, die sich aus den Seelen von Schamanen zusammensetzten. In den 90ern etablierte sich in der Mongolei eine Form des Neo-Schamanismus, in dessen Rahmen Schamanen Heildienste und Wahrsagerei anbieten.

Mongolischer Schamane in traditionellem Gewand

Kinder der Hmong

Der Hmong Schamanismus und Wuismus

Das indigene Volk der Hmong übt seine spezielle Form des Schamanismus – genannt „Ua Neeb“ – bis heute auf der ganzen Welt aus. Selbst in westlichen Krankenhäusern nutzen sie ihr umfangreiches schamanisches Wissen, um Ärzten bei der Heilung von Patienten zu unterstützen. Schamanen werden bei den Hmong von Sivyis, dem schamanischen Gott, auserwählt und ihre Aufgabe besteht darin, Harmonie und Balance in der Gemeinschaft, in der sie Leben – von der Gesellschaft bis hin zur Familie – zu bewahren. Dies gelingt einerseits mithilfe von in Trance durchgeführten Ritualen, andererseits durch umstrittene Tieropfer. Wenn ein Mensch seine Seele verliert oder diese krank geworden ist, muss das Tier, welches für die Zeremonie vorgesehen ist, in den Augen von Hmong Schamanen in das Ritual einwilligen. Die Seele des Tieres sollte nach Abschluss des Rituals in einer höheren Form des Daseins aufsteigen. Wuismus ist eine weitere Form des Schamanismus in Südostasien. Als Oberhäupter ihrer Sippe galten die Zauberpriester Schamanen mit magischen Fähigkeiten und lasen aus Orakelknochen. Wus, wie diese Oberhäupter genannt wurden, tanzten ekstatisch und deuteten Träume.

Muismus in Korea

Koreanischer Schamanismus ist ein Teil des ursprünglichen Glaubenssystems dieser Region und wesentlich für die koreanische Volksreligion. Regional unterschiedliche Varianten des Schamanismus sind vorhanden, orientieren sich grundlegend jedoch am klassischen Schamanismus des nordasiatischen Raumes. Wie in Japan, sind auch in Korea Schamaninnen deutlich in der Überzahl. Mudang können mit Geistern in Kontakt treten, während seseupmu ihre schamanischen Kräfte erben. Auf der Insel Jejudo gibt es vornehmlich männliche Schamanen, der seinen Beruf sowohl erbt, als auch mit Geistern in Kontakt treten kann. Was koreanischen Schamanismus grundlegend von anderen Ausprägungen unterscheidet, ist das Fehlen von tierischen Hilfsgeistern. Geister besitzen eine menschliche Gestalt. Die Erbschamaninnen aus Korea widersprechen der gängigen Definition eines Schamanen ebenso, da sie nicht in Kontakt mit der spirituellen Welt treten können. Die Geschichte der koreanischen Volksreligion und des koreanischen Schamanismus ist gezeichnet von Unterdrückung. Schon während der chinesischen Joseon-Dynastie wurden Schamanen ausgegrenzt und verfolgt. Anfang des 19. Jahrhunderts verschlechterten christliche Missionare das ohnehin schon kaum mehr vorhandene Ansehen koreanischer Schamanen zusätzlich, indem sie Schamanismus zu Teufelswerk degradierten. Danach verfolgte das japanische Kaiserreich Schamanen in einem Versuch koreanisches Kulturgut auszulöschen. Erst in den 80er Jahren trat eine Wende ein und das koreanisch-schamanische Kulturgut wurde wieder hochgehalten.

Seoul, Südkorea

Torii, die traditionellen japanischen Tore zu Shinto-Schreinen

Shintoismus und andere Variationen des Schamanismus in Japan

Schon in historischen Aufzeichnungen und Mythen finden sich Hinweise auf Schamanen, so übte die Fruchtbarkeitsgöttin Amenouzume einen schamanischen Tanz vor einer Felshöhle aus und lockte so die die Sonnengöttin Amaterasu heraus, so dass sie die Welt mit Licht füllte. Auch Himiko, Herrscherin über Yamatai galt als Schamanin. Schamanismus in Japan ist vielseitig ausgeprägt und tritt in unterschiedlichen Varianten auf. Der Großteil der japanischen Schamanen ist weiblich und viele sind mit einem körperlichen Mangel behaftet. Besonders im Nordosten gibt es viele blinde Schamaninnen (ogamisama), die im Gegensatz zu wenigen sehenden Schamaninnen (kamisama) mit den Totengeistern in Kontakt treten können. Im Süden Japans sowie in Zentraljapan, steht Schamanismus unter dem Einfluss buddhistisch-daoistischer Religion. Die „yuta“, wie Schamanen in diesen Regionen bezeichnet werden, werden beauftragt, Ursachen von Missständen aufzudecken und durch Rituale zu beseitigen oder Krankheiten oder Seelenverlust zu heilen. Der Ainu-Schamanismus auf Hokkaido ähnelt jenem aus Sibirien. Je nach Aufgabenbereich wurden Schamanen unterschiedlich bezeichnet. „Tuskur“ war ein Schamane, der als Medium mit Geistern in Kontakt treten konnte, während schamanische Heiler „ueinkarkur“ genannt wurden. Eine besondere Stellung nehmen die schamanischen Hebammen (ikoinkarkur) dar. Bis heute nehmen Anhänger des Shintoismus in Japan an schamanischen Ritualen teil, da die Shinto-Religion und Schamanismus auf ähnlichen Elementen beruhen (Trance, Ekstase, Besessenheit).

Schamanismus in Europa: Keltische Druiden, Benandanti und ungarische Schamanen

Ehe Europa sich dem Monotheismus verschrieb und traditionelles Wissen durch die Christianisierung verloren ging, war Schamanismus in unseren Regionen weit verbreitet. Auch neolithische Felsenkunst in Skandinavien deutet darauf hin, dass Schamanismus bereits damals in europäischen Regionen eine wichtige Rolle spielte. In der Eisenzeit weisen antike Autoren auf mehrere Stämme und Völker hin, die Schamanismus praktizierten. Dazu zählen unter anderem die Kelten, deren Druiden schamanische Rituale vollzogen.
IACFS Schamanismus - Neolithische Steinformation in Europa
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Stonehenge, Amesbury

Keltische Druiden und ihre schamanischen Rituale

Druiden galten in der keltischen Gesellschaft als geistige Elite und Priester der keltischen Religion und standen im Einklang mit der Natur. Als Angehörige der keltischen Adelsschicht widmeten sie sich dem Studium der Philosophie als auch der Religion. Druiden, oder eigentlich „Ovaten“, führten auch mächtige Heilrituale durch und brachten ihren Göttern gemeinsam mit so genannten „Vates“ Tier- und auch Menschenopfer dar, um zum Beispiel die Zukunft vorherzusagen. Als Berater waren sie politisch tätig und unterstützen Fürsten und Herrscher. Die keltischen Geistlichen waren versiert in schamanischen Techniken der Bewusstseinsveränderung. Sie reisten in andere Ebenen des Seins. Aus walisischen und irischen Sagen wissen wir, wie sich die Kelten das Reich der Toten und der Götter vorstellten – die keltische Anderswelt. Keltische Schamanen führten auch Seelenrückholungen durch und arbeiteten mit Krafttieren.

Die mystische Gesellschaft der Benandanti

Die erste Dokumentation von europäischem Schamanismus geht auf den Historiker Carlo Ginzburg zurück, der im 16. Jahrhundert in Friaul, Italien eine Gesellschaft vorfand, die Schamanismus praktizierte. Die Menschen dort vollführten schamanische Rituale und nutzten den Trancezustand, um eine ertragreiche Ernte zu gewährleisten und auch um gegen Hexen zu kämpfen. Ginzburg ging bei seinen Nachforschungen schlussendlich davon aus, dass die Hexenprozesse des Christentums von schamanischem Einfluss geprägt waren. So wurden Schamaninnen in Italien oft hinter ihrem Rücken als „Stregas“ bezeichnet- Hexen. Doch meist nannte man Schamanen in Italien „Practicos“ (weise Leute), „Guaritori“ (Heiler), „Fattucchiere“ (Löser von Problemen) oder „Mago/Maga“ (Zauberer/Zauberin).

Die schamanischen Magyaren in Ungarn

Das Volk der Magyaren wanderte einst aus dem Ural Gebirge bis in das Pannonische Becken. Nur noch Folklore erinnert an die schamanischen Überlieferungen dieses Volkes. Darin kann man über Schamanen lesen, die verlorene Gegenstände wiederfinden konnten, Wettermagie beherrschten und erhabene Wahrsager waren. Hilfesuchende wenden sich heute noch an „Táltos“. Diese Schamanen arbeiten meist in Trance und heilen Krankheiten physischer und psychischer Natur.

Die Schamanen der Sami

Das Volk der Sami in Skandinavien glaubte daran, dass alles in der Natur eine Seele hat – Menschen, Tiere, Pflanzen und sogar Steine. Sie glaubten auch an Tiergeister, welche die Fähigkeit besaßen, in eine andere Welt zu blicken. An bestimmten Orten mit ungewöhnlichen Merkmalen traten die Schamanen der Sami – die „Noaodi“ – mithilfe von Zeremonien als Vermittler in die Geisterwelt ein. Mit Trommel und Flöte sowie durch das Singen des Sami-Liedes versetzte sich ein „Noaodi“ in Trance und verließ seinen Körper. So konnte er mit den Ahnen, den Geistern oder gar den Göttern verhandeln und das Wohl der Gemeinschaft bewahren.

Traditionelles Lager der Sami, Schweden

Buschmänner und Besessenheitskulte:
Schamanismus in Afrika

Schamanismus spielte in der afrikanischen Kultur schon immer eine wichtige Rolle und wird bis heute in vielen Regionen des Kontinents praktiziert. Dabei dreht sich im afrikanischen Schamanismus vieles um die animistische Vorstellung, dass alles in der Natur beseelt ist. Die Schamanen in Afrika können mit den Geistern ihrer Ahnen in Kontakt treten und mit ihrer Hilfe mächtige Heilrituale wirken. Wie allerorts dienten afrikanische Schamanen schon immer dem Wohle der Gemeinschaft. Als im 19. Jahrhundert die europäischen Eroberer in Afrika einfielen, beschrieben sie afrikanische Schamanen herablassend als Hexenmeister und ihre spirituellen Praktiken als „Juju“.
IACFS Schamanismus - Zebras in Steppe Afrikas
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Felsenmalerei des Brandbergmassivs, Namibia

Buschmänner und ihre Vorfahren

Die Buschmänner der Lesotho Region berichten, dass ihre Vorfahren in Höhlen lebten und in Trancezuständen die felsigen Wände bemalten. Aber auch in anderen Regionen in ganz Südafrika lebten schon vor dem 20. Jahrhundert viele Buschmänner-Stämme, die schamanische Rituale durchführten und sich mithilfe von Gesang, Trommeln, Klatschen und Tanz in veränderte Bewusstseinszustände begaben. Das Volk der Xam-Schamanen lebte in der Nähe des Nordkap und war bekannt dafür gute Regenmacher und Wahrsager in seinen Reihen zu haben. Sie wurden „!gi’ten“ genannt („!gi“ bedeutet Macht und „ten“ bedeutet Besitz).

Sangoma Schamanen

Auch im südlichen Afrika sind die Sangoma Schamanen zu finden, die in heiligen Hütten kranke Menschen heilen. Dafür nutzen sie spezielle Tücher. Der Begriff Sangoma bedeutet übersetzt Schamane. Sie gelten als vom Geist der Ahnen besessene Heiler und Wahrsager und sind hochangesehene Mitglieder der Nguni-Kulturen. Sangoma werden nur jene Stammesangehörige, die eine anstrengende und mehrere Monate lang dauernde Ausbildung namens „ukuthwasa“ abschließen, an deren Ende sie bei einer Zeremonie namens „intwaso“ von den Geistern der ahnen gerufen werden. Nach Abschluss der Zeremonie bleibt der Sangoma lebenslang mit den Ahnengeistern verbunden. Neben den Sangomas gibt es in diesen Regionen auch weitere Schamanen. Die „Inyangas“ nutzen Heilkräuter, um Stammesangehörige vor Krankheiten zu heilen, während die „Amaprofeti“ damit beauftragt sind den Geist zu heilen.

Heilige Motouleng Höhlen

Schamanismus und Besessenheitskulte in Afrika

Im Norden von Malawi lebt das Volk der Tumbuka, welcher einer der vielen Besessenheitskulte in Afrika ist. In diesen ethnischen Gruppen ist der Geisterglaube sehr stark und vor allem besitzergreifende Geister sind ein wichtiger Aspekt ihres schamanischen Glaubens. Die Tumbuka nennen besitzergreifende Geister „vimbuza“, die sich meist der Frauen bemächtigen und Krankheiten auslösen. Diese Geister stammen von Kriegern aus dem 19. Jahrhundert, die nicht korrekt beigesetzt wurden und nun rastlos sind. Daneben gibt es noch „vilombo“ – mächtige Tiergeister – „vyanusi“ – wiedergekehrte Geister mächtiger Heiler. Doch auch andere schamanische Völker in Afrika arbeiten mit Besessenheit auslösenden Geistern. Bei den Swahili in Ostafrika sind „pepo“ böswillige Geister, die Frauen befallen und erst durch ein mehrtägiges Heilritual wieder vertrieben werden können. Auch die Derdeba-Zeremonie in Marokko oder der Stambali-Ritus in Tunesien, sowie ähnliche Rituale der Tuareg, des Boro-Kultes, des Dodo-Kultes und des Zar-Kultes in Ägypten zielen darauf ab, mittels schamanischer Rituale Besessenheit zu heilen.

Schamanismus in Nordamerika:
Medizinleute und Geistertanz

Die Ureinwohner Nordamerikas folgten niemals einem einheitlichen Glaubenssystem. Vielmehr hatten unterschiedliche Stämme unterschiedliche spirituelle Vorstellungen. Im Zeichen des Schamanismus hatten sie Heiler, Hüter des Wissens, weise Stammesoberhäupter und Ritualmeister in ihrer Mitte, die nicht direkt als Schamanen bezeichnet wurden. Diese Medizinleute wurden je nach Kultur anders bezeichnet und oft war es Außenstehenden nicht einmal erlaubt, zu erfahren, wie sie in ihrer Sprache benannt wurden. Mit dem Einfall der europäischen Eroberer, wurden auch die schamanischen Bräuche der indigenen Völker beinahe ausgelöscht. Die Eroberer versuchten den nordamerikanischen Urvölkern das Christentum aufzuzwingen. Zwar breitete sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Schamanismus-Bewegung aus, die sich von Nevada bis in die Ebenen erstreckte und einigen indigenen Völkern einen gemeinsamen Glaubensansatz schenkte, jedoch wurde sie mit brutaler Gewalt gleich zweimal im Keim erstickt. Der Glaubensansatz wurde Geistertanz genannt und war ein verzweifelter Versuch der nordamerikanischen Schamanen, den weißen Mann verschwinden zu lassen, wohingegen gefallene Ureinwohner und Tiere wiedererweckt werden sollten. Nach dem Massaker von Wounded Knee war dieser schamanische Glaubensansatz endgültig zerschlagen und wurde in den darauffolgenden Jahren in indianischen Internatsschulen beinahe ausgelöscht. Anthropologische Berichte über diese alten Kulturen waren von Rassismus oder Romantik verzerrt, so dass Vieles über die Schamanen Nordamerikas verloren ging. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts gewannen spirituelle Praktiken und indianische Glaubenswelten wieder an Kraft.
IACFS Schamanismus - Schamanismus in Nordamerika - Foto von indigenem Mann mit Bogen und in traditionellem Gewand
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Tipi, traditionelles Zelt einiger Stammesgruppen Nordamerikas

Artkischer Schamanismus:
Inua, Tunumiit und der spirituelle Weg der Inuit

Die Kulturen der Inuit-Völker im Norden Amerikas waren seit jeher stark animistisch geprägt und glaubten an Geistwesen und Gestalten, die ihnen übergeordnet waren. Sila (oft auch Sla oder Hila) war das höchste aller Wesen des arktischen Schamanismus. Diese gottähnliche Gestalt herrschte über die Atmosphäre als auch den Weltraum und ihr Zorn bedingte schwere Unwetter. Auch Anningan, der Mondgott und Malina, die Sonnengöttin, waren höchst angesehene Wesen arktischer Schamanen. Besonders verehrt wurde zudem Sedna, eine Göttin, die die als Mutter der Meere für den Jagderfolg verantwortlich war und ganze Stämme mit Hungernöten peinigen konnte. Außergewöhnlich ist auch der fehlende kosmogonische Ansatz in den Erzählungen der Inuitvölker. Inuit und andere indigene Kulturen des hohen Nordens glauben fest daran, dass die Welt nicht entstanden ist, sondern schon immer so war wie jetzt. Die vom Mond regierte Welt beherbergte vorübergehend die Seelen der Verstorbenen, die wieder reinkarnierten. Arktischer Schamanismus war zudem stark von Jagdriten geprägt. Vor der Jagd mussten die Schutzgeister anhand von Zeremonien wohlwollend gestimmt werden und Beutetiere wurden mit Opfergaben bedacht. Inuit- Schamanen fürchteten sich davor, den Zorn von Inua zu erregen, der gemeinsamen Seele einer jeden Tierart. Die arktischen Schamanen wurden Angakok genannt und vermittelten zwischen der diesseitigen Welt und der jenseitigen. Sie heilten Stammesmitglieder, bewahrten Traditionen, besänftigten das Wetter und die Geister und leiteten als angesehene Führer Zeremonien. Mit der Unterstützung von Hilfsgeistern und dem Trancezustand traten sie in die Geisterwelt ein Auserwählt wurden Inuit-Schamanen von Geistern, Göttern oder direkt vom ältesten Schamanen. Besonders interessant ist das schamanische Inuitvolk der Tunumiit in Grönland. Da sie erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Europäern in Kontakt traten, konnte ihre schamanische Kultur bis heute sehr gut bewahrt werden.

Schamanismus der subarktischen Indianer

In der Taiga und Tundra des amerikanischen Nordens konnten traditionelle, spirituelle Praktiken ebenfalls bewahrt werden. Die vielen kulturellen Gruppen integrierten zwar christliche Symbole in ihre Glaubensvorstellungen, veränderten die grundlegenden Bausteine ihrer Vorstellungen jedoch nicht. Dazu zählen die Alaska-Athabasken (auch Alaska-Dene genannt) und die nördlichen Athabasken (nur Dene genannt), die sich aus vielen Stammesgruppen im Grenzgebiet zwischen Kanada und Alaska angesiedelt haben. Die Alaska-Athabasken setzen sich unter anderem aus den schamanischen Stammesgruppen der Koyukon, Hän, Gwich’in, Tanaina, Holikachuk und einigen weiteren zusammen. Den Denen werden wiederum die Stammesgruppen der Yellowknives, Chipewyan, North und South Slavey, Dogrib, Carrier und viele weitere zugeordnet. Als nomadische Jäger und Sammler oder Fischer zogen sie durch die waldreichen Regionen und lebten von dem, was der Wald ihnen bot. Die Geister der animistischen Glaubensvorstellungen wurden Yega genannt und bewohnten selbst unbelebte Naturobjekte. Um die Yega nicht zu verstimmen, mussten die subarktischen Schamanen sich an Sitten halten, sonst drohte Not, Elend oder Krankheit. Medizinmänner wurden immer dann zu Rate gezogen, wenn die Geister schwer zu besänftigen waren.

Athabasca Wasserfälle, Kanada

Schamanismus in Zentralamerika:
Die Prärie-Indianer und irokesische Medizinbünde

Beheimatet in den Great Plains (darum oft auch Plains-Indianer genannt) setzten sich die Prärie-Indianer aus mehreren schamanischen Stammesgruppen zusammen. Bekannte Stämme wie die Blackfoot, Comanchen, Apachen, Lakota, Cheyenne und einige mehr glaubten an ein animistisches Weltbild, wobei vor allem den Pferden, Adlern und Büffeln eine besonders wichtige Rolle zufiel. Als Schutzgeister, halfen sie den Medizinmännern bei der individuellen Visionssuche. Viele der Stämme glaubten an eine allgegenwärtige Lebenskraft, die je nach Sprache unterschiedlich bezeichnet wurde (Manitu, Maxpe oder diyi`). Als Heiler und Berater der Stammesältesten, nahmen Schamanen in den Plains wichtige Rollen ein. Sie waren bekannt für ihre Jagdrituale und hielten eine Vielzahl an wichtigen Zeremonien ab. Dazu zählte die Schwitzhüttenzeremonie, aber auch der Sonnentanz. Bis heute bestehen in dieser Region auch noch irokesische Medizinbünde. Medizinmänner schlossen sich irgendwann im 18. oder 19. Jahrhundert zu einer Vielzahl an Bünden zusammen und sorgten mit ihrer Kräuterkunde sowie überlieferten Zeremonien für das Wohlergehen von Individuen und der Gesellschaft. Diese Schamanen stehen in ständigem Kontakt mit der Ahnenwelt und den Göttern und glauben an eine transzendente Kraft hinter allen sichtbaren Erscheinungen.

Schamanismus im Südwesten der USA und Mexiko

Die Wüsten, Halbwüsten und Savannen dieser Region wurden von halbnomadischen Jägern und Sammlern als auch von indigenen Bauern besiedelt. Zu den bedeutendsten Stämmen des mittelamerikanischen Schamanismus zählen die Diné (auch Navajo genannt), die Apachen, die Hopi und die Zuñi. Es gibt teils große Unterschiede in den spirituellen Glaubensvorstellungen dieser Stammesgruppen. Die Diné besitzen einen stark animistischen Glauben, während die Apachen gar nicht an tierische Schutzgeister glaubten. Diné-Schamanen nutzten eine Vielzahl an Ritualen, um Hózhó zu erhalten – eine spirituelle Harmonie. Ihr polytheistisches Weltbild, an dessen Spitze die Gottheit Djoxona’ai steht (Vater Sonne) ist extrem vielschichtig und besteht aus Göttern, die durch Riten überzeugt werden können, Göttern die nicht überzeugt werden können, sowie unzuverlässigen Göttern, die durch viele Opfergaben besänftigt werden müssen. Die Schamanen der Apachen glauben an viele Geistwesen und Kulturheroen (Wasserkind oder die weißbemalte Frau) und betreiben einen intensiven Ahnenkult. Auch die Zuñi oder die Hopi praktizieren die so genannte Kachina-Zeremonie, mit der sie den Ahnen und Schutzherren des Volkes frönen. Wasser war für alle Stammesgruppen des amerikanischen Südwestens eine starke spirituelle Kraft und Regentänze wichtige Rituale.

Schamanische Werkzeuge, Mexiko

Schamanismus in Südamerika:
Azteken, Maya und Medizinmänner

Bis heute nehmen Schamanen in Meso- und Südamerika eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein und genießen hohes Ansehen. Sie üben zwar nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Rituale und Zeremonien aus, aber viele traditionelle, schamanische Praktiken sind immer noch lebendig. Schamanismus in Südamerika zeichnet sich vor allem durch einen intensiven Gebrauch psychodelischer Substanzen aus. Pflanzen wie Tabak oder Ayahuasca erleichtern das Eintreten in den Trancezustand. Unter den Nachfahren der Maya, den Talamanca-Stämme Costa Ricas, den Kuna Panamas leben heute noch spirituelle Geisterbeschwörer und die animistische Glaubensvorstellung genießt immer noch hohes Ansehen.
xIACFS Schamanismus - Schamanismus in Südamerika - Schamane vor Hütte raucht eine Pfeife
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Tikal, antike Mayastadt in Guatemala

Medizinmänner der Maya:
Unglaubliches Wissen über Anatomie und Kräuter

Nur wenigen Auserwählten war es im Mayareich erlaubt als Medizinmänner (ah-men) zu praktizieren. Als Schamanen galten sie als Medium zwischen der Anderswelt und dem Diesseits, und waren für Heilung, Wahrsagerei und der Beeinflussung von Naturereignissen zuständig. In Krankheiten erkannten die Maya-Medizinmänner eine Übernahme oder Gefangenschaft der menschlichen Seele durch Geister, bedingt durch Fehlverhalten. Schamanische Rituale zur Reinigung und pflanzliche Heilmittel wurden genutzt, um diese Geister wieder zu besänftigen. Beeindruckend waren die medizinischen und anatomischen Kenntnisse der Maya-Schamanen. Sie erkannten Blinddarmentzündungen und hatten eigene Worte für Bronchialhusten, für Galle oder Darm. Auch psychische Symptome wie Melancholie konnten sie erkennen und behandeln. Von Karies befallene Zähne wurden entfernt und sogar Füllungen aus Eisenpyrit genutzt. Rituale wurden entweder für individuelle Zwecke oder für das Wohl der Gemeinschaft durchgeführt. Der Tag für eine Zeremonie wurde von den Schamanen akribisch geplant. Vor allem das Blut war wichtig für schamanische Rituale der Maya. Das Pulsieren der Adern führte die Schamanen dabei durch die Zeremonien. Ein zentrales Ritual des Maya-Schamanismus war „temezcal“ (Schwitzbad). In den aus schweren Steinen gebauten Saunen, wurden seelische und körperliche Verunreinigungen ausgeschwitzt.

Die schamanischen Priester des Inka-Reiches

Die Q’eros der Andenregion sind bis heute die Bewahrer des jahrtausendealten Heilwissens und der spirituellen Tradition der Inka-Schamanen. In den Augen der alten Inka-Priester war alles im Universum unzertrennbar miteinander verwoben – Menschen, Tiere, Pflanzen und auch immaterielle Dinge – und alles war von lebendiger Energie durchströmt (Kausay). Diese Energie konnte sich leicht anfühlen und fließend sein (Sami) oder schwer und negativ (Hucha). Es oblag den Medizinmännern (Priestern) die Harmonie im Universum und in der Gemeinschaft aufrecht zu erhalten. Die Inka Priester wurden auch Paqo genannt und standen in andauerndem Austausch mit der Anderswelt. Sie wählten sich bewusst acht Krafttiere zur Unterstützung aus, die sie bei schamanischen Ritualen unterstützten. Inkaische Priester glaubten auch an Ayni, dem heiligen Gesetz von Ursache und Wirkung oder vom Geben und Nehmen. Sie waren davon überzeugt, dass immer mehr zurückkommt als man gibt. Ihre Welt teilten die Inka-Priester in Uku Pacha (Untere Welt), Kay Pacha (Mittlere Welt) sowie Hanaq Pacha (Obere Welt). Uku Pacha ist die Mutter Erde, die in der Lage ist negative Energien von uns zu verdauen. In Kay Pacha leben wir Menschen und verwirklichen unsere Träume. In Hanaq Pacha existieren eigentlich mehrere obere Welten. Die Welt des Göttlichen und des Kosmos, die sich in Form des Lichtes zeigt und auch die Welt der Apukunus (Spirits der Berge).

Ruinen der Inkastadt Machu Picchu, Peru

Totems der Mapuche in Temuco, Chile

Schamanisches Heilwissen südamerikanischer Stämme

In den Tieflandregionen Südamerikas gab es und gibt es in fast allen Kulturen bis heute noch gelebten Schamanismus in Form von Medizinmänner, die schamanische Praktiken durchführen. Der animistische Glaubensansatz ist allen gemein, wie auch der Glaube daran, dass die Nichteinhaltung moralischer Grundsätze sowie von Sitten die Wesen der Anderswelt verstimmen und die Harmonie von Individuen oder gar des gesamten Kosmos beeinträchtigt wird. Der Medizinmann nutzt Stimulanzien, um mit den Geistwesen in Kontakt zu treten und Zeremonien durchzuführen. In vielen Stammesgruppen genießt er mehr Ansehen, als der Häuptling, in manchen übt er auch die Tätigkeiten des Häuptlings aus (z. B. bei den Guarani). In Panama gibt es noch vereinzelte schamanische Stämme, die zurückgezogen in den Wäldern leben (Chocó-Indianer) und dadurch ihre spirituellen Bräuche und Heilrituale bis heute bewahren konnten. Der Stamm der Kuna hat bis heute Geistbeschwörer und Medizinmänner in seinen Reihen, die mithilfe von Trance in die Unterwelt vordingen und Talismane als Hilfsgegenstände nutzen. Im Bereich des Amazonas gibt es immer noch schamanische Stämme, die vollkommen isoliert leben. Die Tapirapé Brasiliens sind Schamanen, die in ihren Träumen in die geistige Welt reisen, wo sie um Geistkinder bitten, damit die Frauen des Stammes schwanger werden. Die Mbaraká-Gesänge der Aweti-Indianer helfen den Medizinmännern dabei übernatürliche Mächte herbeizurufen und in einen Trancezustand zu verfallen. Die Mapuche in Chile führen ebenfalls Heilrituale und Zeremonien zur Beeinflussung des Wetters oder der Ernte durch, doch hier gibt es meist Schamaninnen, die Macci genannt werden. Diese Frauen sind auch sehr bewandert im Bereich der Kräutermedizin.

Schamanismus in Australien:
Clever Men und Clever Women

Zwar gab es in Australien unzählige Ureinwohner-Stämme, jedoch hatten nicht alle Stämme auch Schamanen in ihren Reihen. Spezialisierte Geisterbeschwörer gab es hauptsächlich in der mythisch-religiösen Welt der Stämme Zentralaustraliens. Die wohl bekanntesten stammen vom Nomadenvolk der Aborigines, die an eine Traumzeit glaubten – eine raum- und zeitlose Welt, aus der das Sein in einem kontinuierlichem Schöpfungsprozess hervorgeht. Die Schamanismus praktizierende Geisterbeschwörer wurden in Australien „Clever Men“ und „Clever Women“ genannt und waren Teil unterschiedlichster Aborigines-Stämme. Die Clever Men nutzen häufig die Pflanzendroge Duboisia hopwoodii – ein Tabak – und gekaut zu heftigen Träumen führt. Auch das schmerzhafte Eindrücken von Kristallen unter die Fingernägel half den Schamanen Australiens dabei einen anderen Bewusstseinszustand zu erreichen. Clever Women wurden eher für kleine Rituale und Liebesmagie beauftragt und kannten sich sehr gut mit Heilkräutern aus. Aborigines sahen eine direkte Verbindungen zwischen individuellen Krankheiten und gesellschaftlichen Disharmonien, wodurch auch die Heilung individueller Erkrankungen der Gemeinschaft zu Gute kam. Australische Schamanen nutzten ihre übernatürlichen Kräfte ähnlich wie manche afrikanische Schamanen auch um Drohungen auszusprechen oder Macht auszuüben.
IACFS Schamanismus - Felsenmalerei der Aborigines in Australien
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten
IACFS Schamanismus - Mongolischer Schamane bei Ritual und schamanischen Praktiken mit Trommel und Rauch

Rituale und Praktiken des Schamanismus

Jeder Stamm und jede Region hatte eigene schamanische Rituale, die sie an die nächsten Generationen weitergaben. Es gab jedoch viele Gemeinsamkeiten, die sich über den ganzen Erdball spannten. Im Zentrum schamanischer Praktiken steht die rituelle Ekstase (auch als schamanische Reise bezeichnet). Das Erreichen des Trancezustandes wurde mit unterschiedlichsten schamanischen Ritualen begünstigt. Einige Stämme sangen und tanzten sich in Trance, während andere Musikinstrumente wie Trommeln nutzten. Wieder andere griffen auf psychotrope Drogen, wie Pilze oder Tabak zurück, um einen anderen Bewusstseinszustand zu erreichen. Auch Schmerz und Leid war ein Weg von Schamanen in die Geisterwelt einzutreten. Beim Ritual des Sonnentanzes wurden Haken durch die Haut der geistigen Führer gebohrt, während Aborigines Kristalle unter ihre Nägel schoben. Auch exzessives Fasten war ein Ritual, das einen Trancezustand begünstigte. Schwitzhütten wurden in Nord- und Mittelamerika oft genutzt. Doch auch außerhalb der rituellen Ekstase gab und gibt es viele Zeremonien und Rituale, die im Schamanismus zum Einsatz kommen. Tod und Geburt gingen schon immer mit Zeremonien einher, wie auch Feste der Ernte und zu speziellen kosmischen Konstellationen (Vollmond-Zeremonie). Heilrituale dienten der Befreiung verlorener oder gefangener Seelen und auch der Heilung körperlicher Leiden. Für diese Rituale werden häufig Kräuter oder Räucherwerk genutzt. Feuer-Zeremonien reinigen alte Verletzungen und verbrennen Ballast, den man mit sich herumschleppt. Auch Sonnentänze und Regentänze waren schon immer fester Bestandteil schamanischer Rituale.

Schamanische Ritualgegenstände und Techniken

Um die rituelle Ekstase zu erreichen nutzen Schamanen eine Vielzahl an Ritualgegenständen und Techniken, die einen veränderten Bewusstseinszustand begünstigen. Eine wichtige Rolle im Schamanismus nimmt dabei Musik ein. Ritueller Gesang und Heilgesänge unterscheiden sich je nach Kultur stark voneinander, helfen jedoch auch akustisch die Pforten zur Anderswelt zu öffnen. Einige Schamanen begnügen sich mit der Nachahmung natürlicher Geräusche, andere singen schamanische Medizinlieder oder Kraftlieder. Musikinstrumente werden ebenfalls je nach Kultur unterschiedlich eingesetzt. Flöten, Rasseln, Trommeln aber auch Saiteninstrumente können rhythmischer Ekstase herbeiführen und heilende Kräfte freisetzen. In Schwitzhütten wurden vor allem in Nord- und Mittelamerika diverse Schamanismus-Rituale durchgeführt, wie die Inipi-Zeremonie der Sioux. Jeder Stamm hatte unterschiedliche Schwitzhütten-Zeremonien, die sich aus der Kommunikation mit stammeszugehörigen Geistern ergaben. Die Visionssuche des Schamanismus ist ein Ritual zur Schutzgeistsuche und in schamanischen Kulturen ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung. Die suchenden Schamanen begeben sich dazu an einen entlegenen Ort und lösen durch den Verzicht auf Schlaf, Fasten und auch durch Selbstmarter Visionen aus.

Einige schamanische Praktiken

Um den Trancezustand zu erreichen, nutzen Schamanen je nach Kultur unterschiedliche Ritual- und Hilfsgegenstände sowie spezielle Techniken.

Psychoaktive Pflanzen und ihr Gebrauch im Schamanismus

Damit ein Schamane bei der Ausübung schamanischer Praktiken eine Bewusstseinsveränderung herbeiführt, können psychoaktive Pflanzen als Unterstützung genutzt werden. Dadurch fällt es nicht nur leichter den Trancezustand zu erreichen, sondern es geht auch schneller. Diese Entheogene werden seit Jahrtausenden von indigenen Kulturen für spirituelle Zwecke genutzt und setzen langjährige Erfahrung voraus. Meist kommt im Schamanismus eine Kombination aus Selbsthypnose und psychodelischen Substanzen zum Einsatz, um eine Verbindung zu den Wesenheiten der Anderswelt herzustellen. Schamanische Kulturen in Südamerika nutzen beispielsweise Ayahuasca, um die rituelle Ekstase zu erlangen – ein psychodelisch-wirkender Pflanzensud. In Jamaica hingegen wird Cannabis für rituelle Zwecke genutzt. Schamanen des indischen Shivaismus nutzen „charas“ (Haschisch) und Cannabis und „sadhus“ (asketische Männer) rauchen Shillum-Pfeifen.

Einige psychoaktive Pflanzen des Schamanismus

Je nach Kultur wurden unterschiedliche Rauschmittel dazu verwendet den Trancezustand von Schamanen herbeizuführen.

Neoschamansimus:
Was ist moderner Schamanismus?

In den 60er Jahren entwickelte sich in der westlichen Welt eine moderne Form des Schamanismus, die Neoschamanismus genannt wird. Auf der Grundlage von Michael Harners Forschungen etablierte sich eine spirituelle Bewegung, die schamanische Rituale indigener Völker sowie traditionelle Weltanschauungen der Urvölker in einen modernen Kontext übertrugen, mit dem Ziel, Schamanismus auch für Menschen der westlichen zugänglich zu machen. Die Prinzipien des Neoschamanismus sind von unterschiedlichsten Kulturen geprägt und fußen auf dem Prinzip, dass jeder Mensch schamanische Rituale durchführen kann. Neoschamanische Techniken sind somit sehr individuelle Praktiken, die es jedem Menschen erlauben Visionen zu haben oder in Kontakt mit der Anderswelt zu treten. Anhänger des Neuschamanismus waren schon immer Menschen der westlichen Welt, die sich für Spiritualität und einer tiefen Verbundenheit mit der Natur begeisterten. Auch die Theorie des rumänischen Religionswissenschaftlers Mircea Eliades, in der er über einen globalen Schamanismus spricht, als auch die Publikationen des Anthropologen Carlos Castaneda, waren ausschlaggebend für die Popularität und die rasche Verbreitung des Neoschamanismus in der westlichen Welt. In Europa wird moderner Schamanismus praktiziert, um Mensch psychisch zu entlasten und ihre Seele zu heilen, aber vor allem auch, um zur Ursprünglichkeit zurückzukehren und alte Weisheiten zu erlernen.

Was ist Core Schamanismus?

Der US-amerikanische Anthropologe und Schamane Michael Harner widmete viele Jahre seines Lebens der Erforschung des Schamanismus, vor allem in Nord- und Mittelamerika. Aus dem Ergebnis seiner Studien leitete er den so genannten Core Schamanismus ab – eine Art Schnittmenge sämtlicher schamanischer Praktiken auf der ganzen Welt. Dieser Basis-Schamanismus vereint universelle Kernelemente, die in allen schamanischen Kulturen zu finden sind und ist außerdem eine Anleitung für transkulturelle Heiltechniken. Harner selbst sah sein Werk als Lehrmethode an, die dabei helfen sollte, Schamanismus in die heutige Zeit zu integrieren. Core Schamanismus umfasst Grundelemente für eine spirituelle Lebensweise, losgelöst von jeglicher Kultur. Somit ist der Kernschamanismus vielmehr ein Anleitung Schamanismus zu praktizieren, als ihn zu leben. Praktizierende des Core Schamanismus behaupten nicht Schamanen zu sein, sondern schamanisch zu arbeiten, mit denselben Ergebnissen und unter Anwendung derselben schamanischen Techniken, wie unsere Vorfahren. Harners Prinzipien des Core Schamanismus und dessen Verbreitung stießen auf viel Kritik, so wurde ihm unter anderem spiritueller Diebstahl von indigenem Kulturgut vorgeworfen.

Huna Schamanismus - Die Weisheit hawaiianischer Schamanen

Was wir heute als traditionelle hawaiianische Lehre bezeichnen wurde lange Zeit nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Die spirituelle Lebensphilosophie der Kahuna (Schamanen Polynesiens), war aufgrund von Verfolgung und Missionierung beinahe vergessen, ehe sie der Amerikaner Max Freedom Long bei der Erforschung der hawaiianischen Ureinwohner wieder entdeckt hatte und niederschrieb. Die Kahunas und besonders die Kahuna Kupuas waren Zeremonienmeister mit magischen Kenntnissen, die Schamanismus praktizierten. Obwohl Long nicht direkt von den Schamanen unterwiesen wurde, erforschte er sie weiter und veröffentlichte die Basislehre des hawaiianischen Schamanismus unter dem Namen Huna (geheimes Wissen). Huna Schamanismus ist mittlerweile eine auf der ganzen Welt praktizierte schamanische Lehre, die es erlaubt, sein eigenes Schicksal als auch die Realität selbst zu beeinflussen. Realität sei laut Huna-Schamanen ein Abbild der bewussten und unbewussten Vorstellungen und Glaubenssätze des Menschen. Verändert man seine Vorstellungen, verändert sich auch die Realität. Dabei beruht Huna Schamanismus auf vier Ebenen.
Darüber hinaus teilt der Glaubensansatz des Huna Schamanismus das Selbst in drei Teile auf, die miteinander verbunden sind. Lono beschreibt die Seele und den Willen eines Menschen sowie den rationalen verstand. Ku beschreibt das Unterbewusstsein. Es verwaltet sämtliche Erinnerungen eines Menschen und ist der Sitz der Emotionen. Zu guter Letzt besitzt jeder Mensch ein drittes Selbst, das Kane. Es beschreibt das göttliche Selbst, das Überbewusstsein. Schamanen nutzen Kane, um mit der jenseitigen Welt in Verbindung zu treten.
IACFS Symbol Musterzeile Dreieck nach unten

Die Bedeutung von Krafttieren im Schamanismus

Die spirituelle Welt, die parallel zur physischen Welt verläuft, ist die Heimat individueller Wesenheiten, die jeder Mensch anhand von schamanischen Ritualen um Rat, Schutz oder Hilfe bitten kann. Diese Geister zeigen sich in Form von Krafttieren und sind mit den Menschen, zu denen sie gehören, verbunden. Als spirituelle Wegbegleiter helfen Krafttiere ihren Begleitern bei der Bewältigung schwieriger Situationen oder unterstützen Schamanen bei der Ausübung ihrer Rituale. Während einer schamanischen Ausbildung ist es demnach besonders wichtig, früh mit seinem Krafttier in Kontakt zu treten. Einige Urvölker gehen einen Schritt weiter und behaupten, dass Menschen, welche die Verbindung zu ihrem Krafttier verloren haben, stark darunter leiden. Schließlich ist das Tier-Geist-Wesen für die innere Balance ausschlaggebend und steht in engem Kontakt mit unseren innigsten Empfindungen. Krafttiere im Schamanismus können wohltuende Energien freisetzen und sind als Bindeglied zur Geisteswelt zu sehen.
IACFS Schamanismus - Krafttiere - heulender Wolf im Schnee
IACFS Schamanismus - Symbole Totempfähle Nahaufnahme

Symbole des Schamanismus

Bei der Ausübung schamanischer Praktiken werden eine Vielzahl an spiritueller Symbole und Zeichen sowie unterschiedliche rituelle Gegenstände eingesetzt, denen wichtige Bedeutungen innewohnen. Diese schamanischen Zeichen stammen aus unterschiedlichen Zeitaltern und Kulturen, so dass ihre genaue Bedeutung oder Herkunft oft nicht ganz geklärt ist. Ein Beispiel für ein mächtiges Symbol des Schamanismus ist das Auges des Medizinmannes, welches auf die umfangreiche Heilkompetenz eines Schamanen hinweist und ebenso für Weisheit und Lebenserfahrung steht.

Schamanismus erlernen:
Ausbildung zum Schamanen

In der westlichen Welt erlebt schamanisches Gedankengut und traditionelles Heilwissen eine Renaissance. Immer mehr Menschen suchen einen Pfad zurück zur Natur und fühlen, dass es mehr gibt, als das bloße Auge erkennen kann. Eine fundierte, internationale Schamanismus-Ausbildung, so wie wir sie an unserer Schamanismus-Akademie anbieten, hilft nicht nur dabei deine Seele zu heilen und deine wahre Bestimmung zu enthüllen, sie lehrt dich obendrein auch anderen Menschen mit traditionellem Heilwissen und überlieferten schamanischen Ritualen zu helfen. Unsere Schamanismus-Ausbildung ist speziell für Menschen aus der westlichen Welt konzipiert und stark praxisorientiert. Sie lehrt dich uraltes, geheimes Wissen, das zehntausende Jahre von unterschiedlichsten Kulturen und Heilern auf der ganzen Welt überliefert wurde und zeigt dir eine vollkommen neue Welt voller Wunder. Lerne wieder zu staunen und werde ein moderner Schamane, ausgestattet mit einzigartigem Wissen längst vergangener Kulturen.

» Wenn der Schüler bereit ist, findet sich der Lehrer. «

Cookie Consent mit Real Cookie Banner